01.07.2017: Deutscher Vizemeister im Speerwerfen: Frank Osenberg rockt Zittau

 

 

 

 

 

 

Fotos: TSV Peissenberg

 

 

 

 

Der Vorstand der Peißenberger Leichtathleten hat nach Platz 4 im Vorjahr noch einen draufgesetzt und Silber bei der Deutschen Seniorenmeisterschaft geholt. Und das mit der beeindruckenden Weite von 53,07 Metern.

Schon die Anreise nach Zittau war ein kleines Abenteuer. Zittau liegt im Dreiländereck Deutschland-Polen-Tschechien, und bei klarer Witterung kann man im Osten die schneebedeckten Gipfel des Uralgebirges erahnen. Abgelegen und tief im Osten also, aber die HSG Turbine Zittau war wie schon 2015 ein perfekter Veranstalter der Deutschen Seniorenmeisterschaften.

Titelverteidiger Heinrich Torsten vom 1. LAV Rostock legte eine beeindruckende Serie hin. Insgesamt 4 Würfe landeten jenseits der 52-Meter-Marke, ohne dass er sich entscheidend vom Feld absetzen konnte. Olaf Will von der SG TSV Kronshagen/Kieler TB warf nicht mit dieser Konstanz, konnte sich aber im 2. Versuch mit 53,62 Metern an die Spitze des Feldes setzen.

Franks Quali-Leistung von 47,58 m stammte von den letztjährigen Titelkämpfen in Leinefelde-Worbis (Thüringen) und dieses Jahr erreichte Frank mit 47,51 Metern als Vierter den Endkampf der besten Acht. Leif Timmermann von der MTG Mannheim (52,43 m) lag als Dritter bis dahin noch deutlich vor dem 50-jährigen Peißenberger – die Medaillen waren also in weiter Ferne.

Aber beim Speerwerfen muss genau ein Wurf weit und gültig sein, und den hatte sich Frank für den vierten Durchgang aufgehoben. Den Schrei nach der Anzeige von 53,07 m soll man auch auf der polnischen Seite der Neiße gehört haben.

Nun begann das Zittern vor den letzten Versuchen der Konkurrenz. Franks Versuche 5 und 6 wurden ungültig gewertet, aber die Verfolger hatten nichts mehr zuzusetzen – und Silber für den ehemaligen Zehnkämpfer von Bayer 04 Leverkusen war perfekt. Olaf Will konnte ganz zum Schluss noch mit 54,53 Metern seinen verdienten Erfolg bestätigen.

„Genial, damit hatte ich nicht gerechnet,“ lautete das kurze Fazit des Peißenbergers, den man außerhalb der Deutschen Meisterschaften der letzten Jahre nur selten bei Wettkämpfen sehen konnte. Eine Strategie, die nun durch die mit Abstand beste Leistung der letzten Jahre belohnt wurde.

5,69 m im Weitsprung und 12,43 s über 100 Meter – Bestzeitendouble für Kathi

Einen vollständigen Medaillensatz brachte Katharina Vogl (U20) von den Oberbayerischen Meisterschaften der Frauen in Germering mit. Im Weitsprung sorgte der wechselhafte Wind für schwierige Bedingungen. „Eigentlich kann ich auch aufhören,“ kommentierte Kathi den zähen Einstieg in den Wettkampf. Immerhin lag sie aber mit 5,19 Metern erst einmal an zweiter Stelle, die Qualifikation für den Endkampf war nie gefährdet. Gold schien unerreichbar, als sich dann Julia Schneider von der LG Stadtwerke München mit 5,51 Metern an die Spitze setzte. Kathi bewies Nervenstärke: „Das ist auch eine Qualität, noch einmal so zu kontern, und wieder unmittelbar nach diesem starken Sprung der Konkurrenz,“ freute sich Trainerin Sabine Osenberg über den 5. Versuch ihrer Athletin. 5,69 Meter bedeuteten den Titel für Kathi, die sich ein weiteres Mal der Qualifikationsweite für die Deutsche U20-Meisterschaft annäherte. „Da habe ich noch rechtzeitig den Joker gesetzt,“ verriet Kathi ihr Erfolgsgeheimnis. „Als es nicht richtig lief, habe ich die kurze Hose angezogen.“

Auch auf der 100-m-Strecke war Kathi in Bestform. Im Vorlauf blieb Kathi knapp hinter der favorisierten Maria Haslbeger von der LG Rupertiwinkel, die mit 12,28 den Vorlauf gewann. Für Kathi wurden 12,47 s gemessen – Einstellung der Bestzeit vom letzten Samstag. Im Endlauf verbesserte sich die 18-jährige Hohenpeißenbergerin noch einmal und steigerte ihre Bestzeit auf 12,43 Sekunden und erreichte Platz 3. Auch hier nähert sich Kathi mit konstant starken Leistungen der Qualifikation für die Deutsche U20-Meisterschaft. „Da mache ich mir am wenigsten Stress,“ ordnete die Trainerin die Zahlen ein. „Für mich steht die Verbesserung der eigenen Leistung im Vordergrund und ein Titel in der Oberbayerischen Meisterschaft der Frauen.“

Silber hatte sich Katharina bereits mit der Staffel der Startgemeinschaft Ammer-Loisach-Isar geholt, die hinter dem FC Aschheim ins Ziel kam. Mit Ronja Ebentheuer sowie den Geretsriederinnen Sophia Leckenwalter und Luisa Spitzley lief die Staffel die 4 x 100 Meter in starken 51,06 Sekunden.

Maike Hermann startete über 800 Meter in einem gemischten Feld aus MU18 und WU18, in dem die Jungen vom Start weg ein hohes Tempo gingen und das Feld schnell auseinanderrissen. „Schade, die erste Runde war viel zu schnell, und dann wurde es am Ende hart,“ kommentierte Trainerin Osenberg den Rennverlauf. 2:45,00 Minuten bedeuteten Rang 4 in der WU18.

Nicole Frank (U18) hatte schon in der Vorwoche anlässlich der Bayerischen Mehrkampfmeisterschaften ihre aufsteigende Form bewiesen und warf den Speer nun nach längerer Zeit wieder über die 35-Meter-Marke. Mit 35,74 Metern im 6. Versuch sicherte sich die 17-jährige Bronze. Böige Seitenwinde erschwerten den Wettbewerb, und die Speere landeten mehrfach außerhalb des Sektors.

Gold gab es in der 4×100-Meter-Staffel der U18. Hier war Nicole mit Sophie Puchner sowie den Penzbergerinnen Alicia Wutz und Michaela Kölbl in 52,55 Sekunden erfolgreich. Im Kugelstoßen (9,45 Meter) erreichte Nicole Platz 5. Im Vorlauf über 100 Meter erreichte sie Rang 2 mit schnellen 13,59 Sekunden, konnte sich aber nicht für den Endlauf qualifizieren. Ähnlich ging es ihrer Staffelkameradin Sophie Puchner, die als Vorlaufdritte nach 13,78 Sekunden über 100 Meter nicht ins Finale kam. Im Weitsprung waren beide Athletinnen nicht so zufrieden. 4,22 Meter für Nicole und 4,33 Meter für Sophie bedeuteten Rang 13 und Rang 9.

Martin Hermann (1960) hatte für die Männerkonkurrenz über 1.500 Meter gemeldet, um vor dem anstehenden 5.000-m-Lauf in Karlsfeld an seiner Schnelligkeit zu arbeiten. „Das Feld ging erst einmal schnell an und beruhigte sich dann etwas,“ beschrieb Martin das Rennen. Nach 3:17 min passierte er die 1000-m-Marke, erkämpfte sich Platz 5 und nutzte seine Chance, die 1.500 Meter unter 5 Minuten zu laufen. Mit 4:55,47 min unterbot er deutlich die Norm (5:10 min) für die Deutschen Seniorenmeisterschaften der M55.

Franzi Aderbauer im 100-m-Hürdenlauf bei den Süddeutschen Meisterschaften

In Wetzlar/Hessen trat Franzi Aderbauer über 100 m Hürden bei den Süddeutschen Meisterschaften an. Bei starker Konkurrenz von 48 gemeldeten Teilnehmerinnen aus den anderen süddeutschen Verbänden, die vor allem aus Rheinland-Pfalz, Hessen und Baden-Württemberg angereist waren, lief Franzi im 3. Vorlauf.

Ein technisch perfekter schneller Lauf ließ bis zur drittletzten Hürde auf eine neue Bestzeit und den Zwischenlauf hoffen. An der 8. Hürde war Franzi ein bisschen zu schnell und musste die Hürde umkicken. Das kostete wertvolle Sekundenbruchteile, Tempo und Rhythmus gingen verloren. Franzi lief 16,43 Sekunden und erreichte damit nicht die Zwischenläufe.

Sieg für Florian Kern (M15) , Lilli Mahner auf Platz 2 der W11 in Krailling

Lilli Mahner holte sich in der W11 die Silbermedaille mit 12 Rangpunkten. Im Sprint ließ sie ein paar Hundertstelsekunden liegen und lief mit 8,20 Sekunden die neuntbeste Zeit. Im Weitsprung (4,00 m) wurde sie nur noch von der späteren Siegerin Leah Ostermeyer (TV Emmering) übertroffen und im Werfen lief es dann noch besser. 34 Meter waren die größte Weite des Tages, und so platzierte sich Lilli auf Rang 2 in einem wieder einmal sehr großen Teilnehmerfeld mit 37 Teilnehmern.

Kleiner waren die Startlisten in der M14 und M15. Die Brüder Florian und Andreas Kern traten im Dreikampf an und sammelten Punkte im 100-m-Lauf, Weitsprung und Kugelstoßen. Für Andreas lief es bei seiner Premiere im Kugelstoßen (4,41 m) nicht so gut. Über 100 m (16,19 s) und ibeim Weitsprung (3,55 m) lief es dafür besser, am Ende belegte Andreas Platz 9 in der M14. Sein älterer Bruder Florian konnte beim Kugelstoßen seine Bestweite vom vergangenen Samstag um weitere 13 cm auf 10,42 m steigern. Ein weiterer persönlicher Rekord gelang Florian mit 12,59 Sekunden im 100-m-Lauf, und dass er 4,99 m diesmal keinen seiner 5-Meter-Sprünge zeigen konnte, störte am Ende nicht weiter. 1.513 Punkte deuteten den Sieg in der M15.

 

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