TSV-Leichtathlet Josef Streicher belegt bei den Senioren Berglauf-Weltmeisterschaften vom 13.-15.09.2024 in Canfranc (Spanien) zwei Spitzenplatzierungen und holt mit dem deutschen Team eine Silbermedaille

 

 

 

 

 

 

 

Am 13.09.2024: „Uphill“, Distanz 6K (6,5km) und 985hm),

Platz 7 in der Einzelwertung AK M55
Platz 2, Silbermedaille mit dem Team Deutschland, AK M55.

 

Am 15.09.2024, „Classic“, Distanz 17K,. 1080 hm

Platz 16 in der Einzelwertung AK M55,

mit dem deutschen Team 7. Platz.

 

Bei den World Masters Mountain Running Championships 2024 in Canfranc (Pyrenäen), war Josef Streicher in der AK M55 für das deutsche Team nominiert. Er ging bei seiner zweiten Berglauf-WM-Teilnahme beim Uphill Race (6,5km, 985 hm) und beim Classic Race (16K, 1060 hm) an den Start.

Seinen Eindruck vom Uphill Rennen beschreibt der Peißenberger Berglauf-Spezialist wie folgt: „Der Uphill Race am Freitag, 13.9. mit 6,5 km und 985 Höhenmetern fand aufgrund eines Kälteeinbruchs bei etwas ungemütlichen Bedingungen statt. Das Ziel lag auf knapp 2.300 Metern Höhe. In der Nacht auf Freitag hatte es im oberen Bereich der Strecke geschneit. Die Temperatur im Ziel betrug 1 Grad, aufgrund des starken Windes gemäß Wetterbericht „gefühlt -8 Grad“. Beim Start versuchte ich schnell wegzukommen, weil die Strecke nach ca. 500 m in einen schmalen Pfad mit einer Treppe einbog, wo es sich erfahrungsgemäß staut. Bis zu ca. der Hälfte der Strecke lag ich in der M55 an 5. Stelle, bis dann ein Engländer zu mir aufschloss. Ich musste gar nicht überlegen, wo ich diesen passieren lassen sollte, weil dieser jede der zahlreichen Kehren verbotenerweise abkürzte, mich dann auf einer Abkürzung überholt hat und sich bei jeder Kehre einen Vorteil von ca. 5 bis 10 Metern verschaffte. Im Schlepptau hatte der Engländer einen meiner Mannschaftskollegen aus der M55, den Allgäuer Ulrich Morgen, dem ich sofort Platz gemacht habe. Ich hatte die Strecke am Vortag besichtigt und wusste, dass die letzten 500 m in einer löchrigen Wiese auf direktem Weg eine steile Skiabfahrt hinaufführten. Um hierfür noch etwas Kraftreserven zu haben, habe ich mein bisheriges Tempo nicht weiter forciert. “
Über den 7. Platz in der Einzelwertung, mit einer Laufzeit von 57:05 Min. (nur 3 Sekunden hinter dem 6.-platzierten Läufer) zeigt sich der Peißenberg hocherfreut „Für mich als ambitionierter Hobbyläufer ist es zudem eine unglaubliche Leistung, in der Einzelwertung in die Top 10 zu kommen“.
Die Freude über das Spitzen-Ergebnis in der Einzelwertung wurde noch gesteigert, als das Mannschaftsergebnis bekanntgegeben wurde: „Mit meinem 7. Platz, dem 4. Platz von Ulrich Morgen und dem 16. Platz von Harald Stecker, einem weiteren M55 Läufer aus dem Allgäu, konnten wir uns in der Teamwertung mit 27 Punkten hinter Frankreich (16 Punkte) und knapp vor England (28 Punkte) platzieren. Ich hatte es tatsächlich geschafft, bei einer Weltmeisterschaft mit der deutschen Mannschaft eine Silbermedaille im Team zu gewinnen.“

 

Das Classic Race am Sonntag mit 17 km und 1060 Höhenmetern up and down fand ebenfalls bei sonnigem Wetter, aber deutlich angenehmeren Temperaturen statt. „Das Starterfeld war fast 100 Teilnehmer größer als beim Uphill. Bei einer WM ist jeder hochmotiviert, so dass es beim Start etwas ruppiger zuging und ich in dem Gedränge geschubst und zur Seite gedrückt wurde und nicht gut weggekommen bin“ beschreibt Streicher die Situation zu Beginn des Rennens.
Den weiteren Rennverlauf auf der 16 km langen, fordernden Strecke fasst er so zusammen: „Der Uphillteil lag mir sehr, ich konnte diesen Teil komplett durchlaufen und habe eine Reihe von Läufern überholt und mich so nach vorne gearbeitet. Am höchsten Punkt der Strecke lag ich in der M55 auf dem 10. Platz. Dann begann ein technisch schwierigerer ca. 9 km langer Downhill, der zunächst auf losem Felsgeröll quer zu einem Steilhang verlief und dann in einen Pfad mit vielen sehr engen Kehren mündete. In dem Steilhang waren zahlreiche Mauern unmittelbar neben dem Weg errichtet worden, wohl um den Hang und auch den Weg gegen Abrutschen zu stabilisieren. Es bot sich an, direkt auf den etwa 30 cm breiten, weitgehend ebenen Mauern zu laufen und nicht auf dem Felsbrockenweg daneben. Grundsätzlich habe ich kein Problem damit, auf einer Mauer zu laufen, wo es gleich neben dem linken Fuß mehrere Meter senkrecht nach unten geht. In meinem Kopf liegt der Fokus hierbei jedoch mehr auf maximaler Konzentration als auf maximalem Tempo. Die Läufer, die ich zuletzt bergauf überholt habe, haben mich auf dem Downhill dann ziemlich bald wieder überholt. Gefühlt sind diese auf den Mauern quasi entlang gesprintet. Der erste, der mich überholt hat, hat im Downhill noch fast drei Minuten auf mich herausgelaufen. Beim einem solchen Downhill fehlt mir einfach die Erfahrung und auch etwas die Risikobereitschaft.“
Mit der Zeit von 1:52:06 Stunden beendete Josef Streicher das Classic Rennen auf dem hervorragenden 16. Platz in der AK M55, altersklassenübergreifend belegte er den 91. Platz von 439 Finishern. Das Resultat in der Teamwertung, mit den Mannschaftskollegen Harald Stecker und Norbert Schneider, die die Plätze 25 und 28 belegten, war ein 7. Platz.

 

 

Foto zeigt von links: Josef Streicher, Ulrich Morgen, Harald Stecker

Foto: TSV Peissenberg e. V.

 

 

 

 

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